Tiefenentspannung und Tiefenhypnose
Stressabbau zur Tiefenentspannung
In der Hypnosetherapie, aber auch in anderen Therapieformen hört man oft Begriffe wie Tiefenentspannung oder Tiefenhypnose.
Obwohl sich beide Begriffe sehr ähneln, bezeichnen sie doch ganz unterschiedliche Zustände und Bereiche
Eine Tiefenentspannung ist eine besondere Form der Entspannung, die über das normale und bekannte Maß einer Entspannung hinaus geht.
Diese tiefe Entspannung ist messbar.
Messbare Gehirnströme
Unser Gehirn sendet ständig elektromagnetische Wellen aus, die mit einem so genannten Elektroenzephalogramm (EEG) gemessen werden können. Grob unterteilt werden diese Frequenzen in Alpha, Beta, Theta und Delta-Bereiche.
Der Beta-Bereich ist der ganz „Normale“ aktive Bereich im Wachzustand, kann aber auch im Ruhezustand oder im Schlaf vorkommen.
Der Theta- und der Delta-Bereich sind Frequenzen, die unser Gehirn normalerweise im Schlaf und beim Träumen aussendet.
Alpha-Zustand
Interessant für die Tiefenentspannung ist der Alpha-Zustand
Das ist der Bereich, dessen Frequenzbereich zwischen Schlafen und Wachen liegt, also etwa zwischen 8 und 13 Hz.
Dieser Zustand kann eintreten, wenn wir die Augen schließen und uns ganz bewusst tief entspannen, dabei aber nicht einschlafen, sondern geistig wach bleiben. Im allgemeinen geht dieser Zustand mit einem angenehmen und wohligen Gefühl einher.
Der Herzschlag sinkt, ebenso der Blutdruck, der Körper entspannt sich, während sich gleichzeitig die Konzentration und die Aufmerksamkeit steigert.
In diesem Zwischenbereich kann sowohl das Bewusstsein als auch das Unterbewusstsein aktiv sein und auch angesprochen werden.
Zudem ist dieser Zustand meistens geprägt von einer sehr tiefen, angenehmen Entspannung.
Hypnose zur Tiefenentspannung
Die zwei Besonderheiten des Alpha-Zustands
1. Der Körper ist tief entspannt, meistens tiefer als im Tiefschlaf.
Auf diese Weise kann der gesamte Organismus sich entspannen und erholen, alle Organe kommen zur Ruhe, Körper und Geist können sich regenerieren auf eine Weise, die sonst kaum möglich ist.
Damit kann diese Tiefenentspannung bei vielen Formen von Stress, Schlafstörungen, innerer Unruhe wie auch bei Ängsten und Sorgen sowie bei psychischen Belastungen sehr positiv zu einer Heilung beitragen.
2. In diesem Zustand erhalten wir Zugang zu unseren tiefen Bewusstseinsebenen im unbewussten Bereich. Dies können wir nutzen, indem wir z.B. positive Veränderungen einleiten.
Zudem ist unser Geist in diesem Zusand viel aufnahmefähiger, das bedeutet, wir können z.B. ein Vielfaches an Informationen aufnehmen und auf diese Weise z.B. viel besser und schneller lernen als im normalen Wachzustand.
Wie erreicht man diese Tiefenentspannung?
Im allgemeinen ist der Alpha-Zustand nur durch aktives Üben erreichbar.
Hilfreich dabei können bestimmte Techniken sein wie z.B.
• Yoga
• Meditation
• Autogenes Training
• Progressive Muskelentspannung
• Qi Gong
• Tai Chi
Schnellste Tiefenentspannung durch Hypnose
Die einfachste und schnellste Methode, den Alpha-Zustand zu erreichen, ist Hypnose
Hypnose hat gegenüber allen anderen Methoden den großen Vorteil, dass man keine Übungen absolvieren und nicht trainieren muss, sondern der Alpha-Zustand wird meistens schon in einer einzigen Hypnosesitzung nach wenigen Minuten erreicht.
Dieser Zustand kann dann so konditioniert werden, dass man ihn auch später jederzeit in wenigen Minuten aufrufen und für sich nutzen kann, sei es nur zur tiefen, erholsamen Entspannung oder auch, um geistig an sich zu arbeiten und Verbesserugen einzuleiten
Tiefenhypnose
Hypnosetherapie ist eine wissenschaftlich fundierte und anerkannte Therapieform. Trotzdem gibt es in kaum einem anderen Behandlungsverfahren so große Qualitätsunterschiede wie in der Hypnosetherapie.
Ob eine Hypnosebehandlung schliesslich den gewünschten Erfolg erzielt oder nicht, liegt nicht an der Hypnose, erst recht nicht an der Tiefe der Trance, sondern immer an den Techniken, die der Hypnosetherapeut beherrscht und einsetzt.
Dabei gibt es große Unterschiede.
In der Hypnosetherapie unterscheidet man grundsätzlich zwei sehr unterschiedliche Behandlungsverfahren, nämlich
1. „überdeckende“ und
2. „aufdeckende/auflösende“ Behandlungsverfahren
Tatsächlich beherrschen viele Anbieter für Hypnosebehandlungen nur die einfachen „überdeckenden“ Behandlungsverfahren.
Diese einfachen Techniken erinnern oft an Yoga oder Autogenes Training und haben meistens etwas mit Suggestionen, „Traumreisen“ oder „Zauberwiese“ zu tun.
Der Vorteil dieser einfachen Techniken liegt für den Therapeuten darin, dass er sie relativ schnell und einfach erlernen kann.
Der Nachteil dieser einfachen Techniken ist jedoch, dass sie, wie der Name schon sagt, lediglich überdeckend wirken, das bedeutet, die Wirkung ist (wenn überhaupt) oft nur von kurzer Dauer.
Mit solchen Techniken kann man dem Klienten in der Sitzung durchaus eine nette und entspannte Stunde bescheren. Mehr jedoch meistens nicht.
Wirksame Veränderungen in der Tiefe des Bewusstseins
Bei einer Hypnosebehandlung geht es immer darum, dass etwas in sehr tiefen Bewusstseinsebenen positiv verändert oder aufgelöst werden soll.
Hierbei kann es sich um bestimmte negative Denk- oder Verhaltensmuster handeln oder über die Auslöser von Ängsten oder Depressionen oder auch um die Folgen von Traumatisierungen oder sehr belastenden Ereignissen aus der Vergangenheit.
Beherrscht aber ein Hypnosetherapeut nur einfache, oberflächliche Techniken wie „Traumreisen“ oder „Zauberwiese“, so wird er damit diese tiefen Bewusstseinsebenen nicht erreichen und kann dementsprechend die gewünschten Veränderungen kaum erzielen.
Auslösende Ursachen aufdecken und auflösen
Jede Störung im psychischen Bereich hat immer eine konkrete auslösende Ursache, die für die Störung verantwortlich ist.
Der einzige Weg, die Störung komplett und dauerhaft aufzulösen, besteht darin, diese verantwortliche, auslösende Ursache aufzudecken und dann zu verarbeiten und aufzulösen.
Ist die Ursache einmal aufgelöst, dann ist auch die Störung beendet.
Leider liegen diese auslösenden Ursachen in sehr tiefen Ebenen des Bewusstseins, im unbewussten Bereich. Und dieser Bereich des tiefen Unterbewusstseins ist normalerweise unerreichbar. Er ist abgeschottet und verschlossen wie ein Tresor, selbst erfahrene Psychotherapeuten erhalten nur sehr schwer Zugang zu diesen tiefen Ebenen des Unterbewusstseins
Mit echter Tiefenhypnose erhält ein erfahrener Hypnosetherapeut Zugang zu diesen tiefen Ebenen des Bewusstseins und hier die gewünschten Veränderungen durchführen. Damit können deutliche und nachhaltige Verbesserungen erreicht werden, und zwar oft in erstaunlich kurzer Zeit.
Diese Tiefenhypnose hat allerdings nichts mit der Tiefe der Trance zu tun. Das wird oft verwechselt.
Ein erfahrener Hypnosetherapeut weiss sehr genau, welche Trancetiefe für welche Behandlung optimal ist. Tiefe Trancen werden bei der therapeutischen Hypnose übrigens eher selten eingesetzt, weil sie kaum sinnvoll sind.
Tatsächlich finden die meisten Sitzungen in unserer Praxis in einer etwa mitteltiefen Trance statt. In dieser Trancetiefe hat der Klient immer noch die volle Kontrolle über alles, was passiert. Trotzdem funktioniert die Hypnosebehandlung vorzüglich.
Tatsächlich ist für den Erfolg einer Hypnosebehandlung NICHT die Tiefe der Trance entscheidend, sondern
Was also über Erfolg oder Misserfolg der Behandlung entscheidet, ist NICHT die Tiefe der Trance, sondern entscheidend sind ausschliesslich die Behandlungstechniken, die der Hypnosetherapeut in der Trance einsetzt.
Wenn der Hypnosetherapeut über diese wirksamen Mentaltechniken verfügt und sie einsetzt, dann kann er die Verbesserung auch erreichen, während der Patient sich nur in einer mitteltiefen Trancetiefe befindet.